8. 3. - 22. 4. 2017
TARO MEISSNER. Shinpin
Opening: 7.3.2017, 19.00 - 21.00, in Anwesenheit des Künstlers / in the presence of the artist
der ausnahmezustand ist längst normalzustand. und taro meissner bewegt sich gekonnt auf den dünnen schichten des widerstands gegen die ohnmacht angesichts des einbruchs des realen. - er produziert objekte, in die sich die conditia humana einschreibt. seine werke legen zeugnis ab, von dem was ist. was einmal war. - was WAHR sein könnte. imitation of live.
und wir, als betrachterInnen, stehen an der schwelle der erkenntnis. da bleibt immer eine türe einen spalt breit geöffnet, um einen blick auf das monströse zu erhaschen, das von wohlstand und verschwenderischem umgang mit ressourcen erzählt, und uns ins verderben zu reissen droht.
modus vivendi. unsere wahrnehmung ist in frage gestellt. viel zu dünn und latent von leerstellen durchsetzt. unser interpretationsrahmen gerät ins wanken. unser bewusstsein: ein einziges informationsdefizit bei gleichzeitigem information overload. unser leben gleicht einem spaziergang durch einen metzgerladen. umgeben von fleischbrocken versuchen wir uns unserer eigenen lebendigkeit zur vergewissern. von kunst-stoffen behaglich eingehüllt.
da liegen, da stehen sie, die objekte aus ineinander verschlungenen molekülketten. sie erzählen vom subjekt und seiner umwelt. vom leben im global industrialisierten chaos. ästhetisch, sinnlich und spielerisch leichtfüssig. und gleichsam als memento mori.
und alles was letzlich bleiben wird, ist der stein. - der rest zerfällt in kleine teile.
Text: Paul Divjak (Exzerpt aus „I was born fat – Taro Meissner“)
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