16.01. - 09.03.2019
DEBORAH SENGL. Über den Umgang mit Menschen
Artist Talk: 20. 02. 2019, 19.00 Uhr
Meinhard Rauchensteiner spricht mit Deborah Sengl zur aktuellen Ausstellung
Opening: 15. 01. 2019, 19.00 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend / in the presence of the artist
Einleitende Worte von Stefan Apfl, Chefredakteur „Datum“
Denkt man an Benimmregeln, fällt einem sehr rasch „der Knigge“ ein. Dass dies auf einem Missverständnis beruht, ist überraschenderweise nur den wenigsten bekannt. Adolph Freiherr Knigge hat sich in keiner Weise mit Etikette beschäftigt, sondern mit der Haltung des Einzelnen in einer von Egoismus und Rohheit geprägten Gesellschaft.
Noch erstaunlicher als diese Fehlinterpretation und der inhaltliche Missbrauch seines Schaffens ist die Aktualität dieses Werks, das über zweihundert Jahre alt ist. In zehn Kapiteln beschreibt er die unterschiedlichsten sozialen Biotope und erläutert darin den idealen Umgang mit den „Vornehmen und Reichen“, den „Geringeren“, mit Geistlichen, Leuten von allerlei Ständen und vielen mehr. Schonungslos geht er mit allen ins Gericht und versucht dennoch Anleitungen für ein ideales Miteinander zu geben, voller Würde und ohne falschem Stolz.
Deborah Sengl hat sich seiner präzisen Beobachtungen angenommen und diese in ihrer typischen Weise in unsere Zeit übertragen. In vierzehn Zeichnungen, begleitet von ausgewählten Zitaten aus dem bemerkenswerten Werk von Adolph Freiherr Knigge, werden uns Szenen aus dem Leben vor Augen geführt, die allen bekannt sind. Die Arbeiten sollen in einer von Ignoranz und Empathielosigkeit geprägten Zeit zum Nachdenken über unseren Umgang mit anderen und uns selbst anregen.
When we think of rules for behavior, Knigge’s name springs immediately to mind - in German-speaking countries it is synonymous with the fine points of etiquette. However, few people realize that this is based on a misunderstanding. Adolph Freiherr Knigge was not at all concerned with etiquette, but rather with how individuals should comport themselves in a society marked by egotism and crudeness.
Even more surprising than this misinterpretation and misuse of his writings is that Knigge’s book, now over two hundred years old, is quite relevant to the present day. In ten chapters, he describes the different social biotopes, explaining the ideal way to relate to the “rich and well-bred,” the “lesser folk,” the clergy, people of all stations in life, and many more. He judges them all with unsparing harshness but tries in spite of this to present instructions for ideal interpersonal relations that are dignified and devoid of false pride.
Deborah Sengl took on his precise observations and reformulated them for our time in her characteristic manner. In fourteen drawings, accompanied by selected quotes from Adolph Freiherr Knigge’s remarkable work, we are presented with familiar scenes from everyday life. The works aim to make us think about how we relate to others and ourselves in a time marked by ignorance and lack of empathy.
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