30.9. - 20.11.2020
Deborah Sengl. Eyes Wide Shot
Die Digitalisierung ist ein fixer Bestandteil unseres Lebens geworden und bietet unumstritten große Vorteile. Mit dem technologischen Fortschritt ist aber auch eine Veränderung bzw. der Verlust unserer Privatsphäre zu einem wichtigen Thema geworden. Gerade während der COVID19-Pandemie wurde unter anderem die verpflichtende Vorschreibung einer Tracking-App heftig diskutiert. Dient diese Art der Überwachung dem (gesundheitlichen) Schutz des Individuums oder macht sie uns zu einer gläsernen Masse, deren Persönlichkeitsrechte in Gefahr sind?
Spätestens seit der Erfindung der Smartphones und der digitalen Assistenten sind wir schon längst nicht mehr unbeobachtet. Ob Alexa als bewusst gewählte Alltagshilfe oder Siri als fixer Bestandteil unserer intelligenten Kommunikationsmittel: Unsere „virtuellen Freundinnen und Freunde“ sind zu stetig wachsamen Begleitern geworden. Deborah Sengl thematisiert passend dazu in ihrer neuen Serie „Eyes Wide Shot“ vermeintlich private Momente, die unter Umständen gar nicht (mehr) so im Verborgenen stattfinden.
In Ergänzung dazu werden in der Ausstellung aktuelle Arbeiten mit dem Titel „Coro(h)na“ gezeigt. Monate der angeordneten Zwangsisolation werfen die Frage auf, in welchem Verhältnis der physische Schutz einer Gesellschaft zu den psychischen Auswirkungen einer sozialen Abgrenzung stehen kann bzw. soll.
Digitization has become an integral part of our lives and offers undisputed advantages. However, technological progress has also created important issues around changes to, or loss of, our privacy. During the COVID19 pandemic in particular, mandatory use of a tracking app was fiercely debated. Does this kind of surveillance serve to protect individuals and their health, or does it place us all in a massive fishbowl where our personal rights are in danger?
With the invention of smartphones and digital assistants, we have long since ceased to be unobserved. Whether it’s Alexa as a consciously chosen everyday helper or Siri as a fixed component of our intelligent communication devices, our "virtual friends" have become constantly watchful companions. In her new series "Eyes Wide Shot," Deborah Sengl shows us how supposedly private moments may no longer take place in such a hidden way.
This exhibition also shows contemporary works entitled "Coro(h)na." Months of forced isolation raise the question of how the physical protection of a society can or should relate to the psychological effects of social separation.
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