Seit jeher beschäftigt sich Deborah Sengl mit dem nicht Sichtbaren und Abgründigen unserer Gesellschaft. In ihrer neuen Serie „Trouble in Paradise“ geht sie einen Schritt weiter. Zitiert werden berühmte Filmszenen, wie etwa aus „American Beauty“. Was harmlos und idyllisch scheint, wird durch eine herannahende Gefahr gebrochen. Die unterschiedlichen Ebenen stehen stellvertretend für Welten, die meist stärker miteinander verknüpft sind als wir es uns eingestehen wollen. Ähnlich geschieht es in der Serie „Inside Out“: Die Protagonisten wähnen sich in ihren geschützten Bereichen – die eigenen vier Wände sind jedoch transparenter als gedacht. Überdimensional nehmen vermeintlich friedliche Beobachtende Einblick in die jeweiligen Refugien. Ob damit eine physische oder virtuelle Gefahr verbunden ist, sei der freien Interpretation überlassen.
Darüber hinaus werden angesichts der aktuellen geopolitischen Lage Szenen aus „Die letzten Tage der Menschheit“ ausgestellt. Kaum einer hat die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges so präzise eingefangen wie Karl Kraus mit seiner „Tragödie in 5 Akten mit Vorspiel und Epilog“. Sengl reagiert in ihrem bisher größten Werk mit unverwechselbarem Gespür auf Kraus’ Text und interpretiert Szenenausschnitte und Dialoge mit Rattenpräparaten und Zeichnungen künstlerisch neu. Weitere Szenen sind ab Mitte Juni im Jüdischen Museum Wien unter dem Titel „Die letzten Tage der Demokratie“ zu sehen.
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Deborah Sengl has always been interested in what is not visible and in the unfathomable aspects of our society. In her new “Trouble in Paradise” series she goes a step further. She cites famous film scenes, for example, from “American Beauty”. What at first appears to be harmless and idyllic is disrupted by an approaching danger. The different levels act as proxies for worlds that are usually more closely interwoven than we would like to admit. The situation is similar in the “Inside Out” series: the protagonists believe themselves to be in their protected spaces – but one’s own four walls can be more transparent than we think. Oversized, ostensibly peaceful observers peek into the respective refuges. Whether this involves a physical or virtual danger or not is left to free interpretation.
In addition to this, scenes from “The Last Days of Mankind” are exhibited in response to the present geopolitical situation. There is hardly anyone who has captured the inhumanity and absurdity of war as precisely as Karl Kraus with his “tragedy in 5 acts with prelude and epilogue”. In her to date largest body of work, Sengl reacts with an inimitable sense for Kraus’ text and artistically interprets scene excerpts and dialogues with preserved rat specimens and drawings. Other scenes can be seen as of mid-June in the Jewish Museum Vienna under the title “The Last Days of Democracy”.
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