15.11 - 22.12.2017 
Michael Huey. Family Tree

Opening: 14.11.2017, 19.00 - 21.00, in Anwesenheit des Künstlers / in the presence of the artist

Im Werk Michael Hueys spielt der Stammbaum als “Gestalt” eine entscheidende Rolle; der Künstler setzt sich mit den Themen Verlust und Vermächtnis mittels eines scheinbar unerschöpflichen Reservoirs an Quellenmaterial im eigenen Familienarchiv auseinander. Dabei ist das Archiv lediglich sein Mont Sainte-Victoire: der Ort, zu dem er immer wieder zurückkehrt, der Ort, woran er sich intellektuell reibt, der Ort, der sein konzeptuelles Denken aktiviert. Huey lebt zwar nicht in der Vergangenheit, diese ist für ihn jedoch immer wieder Wirkungsstätte: in diesem Sinne pendelt er täglich zur Arbeit.

In seinem Sichern, Ordnen und Pflegen von großen Mengen an Daten über die Vergangenheit seiner Ahnen ähnelt er einem Gutsverwalter oder Kleinstadtmagistrat einer imaginären und immer wachsenden Stadt der Toten. Dabei vergrößert sich für ihn zusehends der Radius dessen, was als “Archivmaterial” gelten kann.

Die echten Wälder seiner Kindheit; ein veritabler Wald an überlieferten Informationen; Wurzeln, die krumm und beschädigt sind und Wurzeln, die sich neu etablieren;  die “Blätter” von abertausenden Seiten Papier in Aktenschränken: die Natur – der Baum – bietet sich als Sinnbild, Metapher und Inspiration an und steht Modell als ordnendes Prinzip sowohl in Hueys genealogischem als auch in seinem künstlerischen Denken.

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The family tree figures large as a Gestalt in Michael Huey’s work, in which he draws upon his family archive and its seemingly inexhaustible reservoir of primary source materials in grappling with questions of loss and legacy. The archive, however, is simply his Mont Sainte-Victoire: the place to which he returns again and again, a place his intellect rubs up against, a place that activates his conceptual thought. Huey doesn’t live in the past, but the past is where he works; in that sense he commutes daily to and fro.

In securing, cataloging, and caring for a large amount of data on his ancestors’ lives he might be seen as playing the role of the estate manager or small-town magistrate of an imaginary, ever-growing city of the dead. In his investigations the notion of what constitutes the archive is ever-expanding.

The actual forests of his childhood; a veritable forest of information; roots gnarled and damaged and roots freshly-established; the “leaves” of thousands upon thousands of pages of paper in filing cabinets: nature – the tree – offers itself up as a symbol, a metaphor, an inspiration, and a model organizing principle both in Huey’s genealogical work and in that as an artist.

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