22. 01. - 14. 03. 2020

Ulrike Königshofer. Behind the Picture

Eröffnung am 21. Jänner 2020, 19.00 - 21.00 Uhr, in Anwesenheit der Künstlerin.

 

Artist Talk am 27. Februar 2020, 19.00 Uhr: 

Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin Kunsthaus Graz, spricht mit Ulrike Königshofer über ihre aktuellen Arbeiten.

 

Der Ausstellungstitel „Behind the Picture“ bezieht sich auf den Entstehungsprozess, der hinter jedem Bild steht, dabei aber zumeist verborgen bleibt. Die gezeigten Arbeiten kehren diesen Prozess hervor und machen ihn sichtbar. Besonders deutlich wird dies an jenen Stellen, wo die Darstellung quasi versagt. Es wird gezeigt, was ansonsten unerwünscht auftritt - die Störung im Bild.

 

Für die Serie „Chemicals“ (2018) wurde unbelichtetes Fotopapier so lange im Entwicklerbad liegengelassen, bis es anfing, sich auszudehnen, an die Oberfläche zu steigen und Staub einzufangen. Anschließend wurde es dem Licht ausgesetzt. Die hellen Stellen im Bild entstanden dabei nicht durch unterschiedliche Menge an Licht, sondern Entwicklerflüssigkeit. Was sich am Fotopapier abzeichnet, sind Papier und Chemie selbst, es sind Spuren falschen Umgangs.

Mit misslungenen Abbildungen beschäftigt sich auch die Arbeit „Bad Pictures 1997-2010“ (2019). Diese vollständige Sammlung von analogen Privatfotografien der Künstlerin zeigt jene Bilder, die bei der Entwicklung in Großfotolaboren automatisch aussortiert und nicht vergrößert wurden. Der Produktionsapparat wird damit auf umgekehrte Weise sichtbar und verliert, durch seinen Eingriff in die Auswahl der Abzüge, die Rolle des neutral Ausführenden.

 

Ähnliches findet sich in der Arbeit „Picturing Pictures“ (2018), einer Fotoserie unterschiedlicher Katalogabbildungen ein- und desselben Gemäldes, zusammengestellt aus Bibliotheksarchiven. Geschuldet den überaus unpräzisen Reproduktionen eröffnet sich ein Farbspektrum, das erst durch seine eigene mediale Darstellung entstand. Fern jeglicher Neutralität behauptet sich hier das Bild als etwas, das nicht nur zeigt, was da war, sondern etwas Eigenes erzeugt.

 

 

The exhibition title “Behind the Picture” refers to the creative process that lies behind every picture but is usually supposed to remain hidden. The works on display here emphasize this process and render it visible. It stands out with particular clarity in places where the pictures can be said to have failed. They show something that is normally undesirable – the imperfections in the picture.

 

For the series “Chemicals” (2018), unexposed photo paper was left in a developing bath until it started to expand, rise to the surface, and collect dust. It was then exposed to light. The bright spots in the picture were caused by differing amounts of developer rather than light. What the photo paper shows are paper and chemicals per se, traces of improper handling.

 

Failed images are also the topic of “Bad Pictures 1997-2010” (2019). This complete collection of analog private photographs by the artist shows the pictures that were automatically rejected and not enlarged during development at major photo labs. The production apparatus is revealed in retrospect and loses its status as a neutral actor through its interference in the selection of prints.

 

Something similar occurs in “Picturing Pictures” (2018), a photo series of various images of the same picture in different catalogs, collected from library archives. Owing to the extremely imprecise reproductions, a color spectrum opens up that only came about through its own media representation. Far from being neutral, the image here is affirmed as something that not only shows what was there, but also creates something of its own.

© 2024. Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.